Lassen wir die «mühsamen Geschäfte» im Tal und erkämpfen uns den Weg «zurück zur Natur». Oha, das hätte Jean-Jacques Rousseau nicht schöner sagen können. Mal schauen, ob wir dort oben – gemäss Albrecht von Haller – unsere Seelenruhe finden. Unser Ziel: Die Grosse Scheidegg. Unsere Waffen: Ein Postauto, ein Schlitten – und natürlich unseren Verstand. Die schärfste Waffe von allen.
In Meiringen setzen wir unsere erste Waffe ein. Sie ist gelb und hat Klasse.
Mit Ketten geht’s durchs Dorf. Ja genau, richtig gelesen. Mit Schneeketten. Wo ist da bitte der Schnee? Die spinnen, die Einheimischen – oder ist es doch Weitsicht? Egal. Na dann, vorwärts. Wir wollen ja in die Natur. Unsere innere Ruhe wiederfinden – falls man die jemals schon gefunden hat. Die versteckt sich ziemlich gut.
Jetzt wird’s eng. Nicht nur in den Kurven zählen die Millimeter. Gut, unsere gelbe Waffe ist stärker als dieses weisse Gefährt. Er hat Angst und nimmt die Ausweichstelle.
Es rumpelt ganz schön stark. Aber: Die Strasse wird immer weisser. Ehrwürdiges Schweigen. Aha, jetzt machen die Ketten definitiv Sinn. Lob an den Busschauffeur. Gut mitgedacht.
Ruedi Simmler,
Stv. Leiter Region Bern von PostAuto Schweiz
Im Gschwandtenmad sind wir der Seelenruhe ein gutes Stück nähergekommen. Dieser Albrecht von Haller hat vielleicht doch nicht so Unrecht gehabt. Raus aus dem Bus und Augen auf. Der Stress ist weg. Die Magie des Rosenlaui.
Jetzt sind wir schon durch. Die Haltestelle findet im Winter wenig Beachtung. Das Haus hat ja auch zu. Bretter schützen es vor den Schneemassen. Doch nach der Kurve taucht es wieder auf. Das Hotel Rosenlaui. Hand aufs Herz: Da müssen wir einfach ein Foto machen. Sieht schon ziemlich eindrücklich aus von hier oben. Es steht einfach da und ruht vor sich hin. Ein Hüter von zahlreichen Geschichten und Geheimnissen.
Manch ein bekannter Gast ist hier ein- und ausgegangen. Ein Haus, welches seine eigene Geschichte verdient.
An ihr fahren wir auch vorbei. Im Winter ist sie jedoch zu. Die Rosenlauischlucht.
Halt. Stopp. Ab hier darf nur noch das Postauto weiterfahren. Glück gehabt. So eins haben wir ja. Schlittelpiste und Strasse verschmelzen nämlich zu einer Einheit. Glatte Sache. Ha, die Schneeketten ergeben wirklich einen Sinn.
Im Kampf um unseren Seelenfrieden holen wir auf Schwarzwaldalp beim Hotel unsere nächste Waffe ab: den Schlitten.
Das geht überhaupt nicht. Direkt runterschlitteln? Nein. Diesen Ort verinnerlichen wir jetzt erst mal. Übrigens: Wo ist der Stress geblieben?
Was für eine Aussicht. Irgendwie sind wir hier an zwei Orten zur selben Zeit. Blick nach Grindelwald…
... und Blick ins Haslital...
...und klar: Wir leben ja in einer digitalen Zeit. Ganz ohne geht es ja auch nicht. Das obligatorische Gipfel-Selfie.
Na dann, rein ins Vergnügen.
Da fehlt doch noch jemand...
Ich bin müde. Stell mich kurz an die Wand.
Da haben wir nochmals die Kurve gekriegt.
Rolf von Wyl,
Chauffeur, über die Koexistenz mit den Schlittenfahrern
TüTaTo. Postauto. Da sind wir doch solidarisch und lassen dem lieben Chauffeur den Vortritt. Der hat ja ein bisschen mehr Pferdestärken unter dem A…
Da sitzen wir schon wieder in der Wärme. Der Bus fährt uns zurück nach Meiringen. Hinter uns wird aber noch kräftig gearbeitet. Die Piste soll ja auch am Tag darauf perfekt sein.
Die Nacht übernimmt das Zepter. Das Rosenlaui legt sich schlafen. Oh, wir haben den ganzen Tag über etwas vergessen – stimmt, den Alltagsstress. Seelenfrieden gefunden. Zumindest für einen Tag. Mission erfüllt.
Tourist Center Meiringen
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