Noch ganz unbeholfen tasten wir uns nach draussen. Ganz ohne Virtual Reality generierende Brille. Komisch, mal nicht auf einen Bildschirm zu gucken. Die Welten hier draussen vor der Tür sind nicht virtuell, sondern völlig real. Faszinierend. Egal wie wir schauen, mit einem oder mit beiden Augen, die Landschaft ist voll responsive. Eine VR-Brille ist hier definitv überflüssig.
Wir stehen hier morgens auf und schauen mal nach, wer von unseren Freunden online ist. Einfach aus der Hütte raus und auf das Bänklein sitzen - und mal beobachten, wer so da ist.
Die Verbindung mit dem «Web» ist stabil. Bis anhin habe ich aber noch keine Freundschaftsanfrage erhalten. Wird dann wohl jemand noch vorbeifliegen.
Ach nein, viel zu früh am Morgen. Ich hau mich nochmals hin. Bin dann mal wieder offline.
Moin, habe schon mal etwas gezwitschert. Die Retweets sind aber bisher eher bescheiden. Alles Morgenmuffel.
Na, auch schon wach? Ich bin schon aktiv auf meiner «Plattform» unterwegs.
In unserem «Netzwerk» fühlen wir uns einfach wohl.
Beat «Yeti» Hutmacher,
über seine Hütten
«Hacken» können wir hier oben nur das Holz vor der Hütte. Da fühlen wir uns doch mal wieder so richtig lebendig. Nach getaner Arbeit wird gezählt. Zehn. Glück gehabt. Alle Finger sind noch an Ort und Stelle.
Der Angriff hat sich gelohnt. Das Holz wurde gehackt. Immer noch ruhen kluge Augen auf uns. Ein Feuer bietet dabei Schutz und Wärme. Gänsehaut. Der Beobachter kommt näher und gibt sich zu erkennen. Auch Chrombenutzer müssen gestehen: Dieser Fuchs ist einfach zum Knuddeln. Einzig müssen wir jetzt schauen, dass der «Fox» nicht «Fire» fängt.
«Teilen» ist ganz einfach. Und wir brauchen dazu auch nicht zwingend immer eine Axt. Es gibt sogar Veranstaltungen und Feste dazu – bei den Einheimischen «Chästeilet» genannt.
Der Distelfink ist noch etwas unbeholfen, als wir ihn mit gewohnten Gesten zu animieren versuchen. Bei solch einem Gefuchtel müssen wir schon schauen, dass der «bird» nicht auf einmal «angry» wird.
Ein «Livestream» befindet sich direkt neben unserer Yeti-Hütte. Dieser gibt der Alphütte auch den Namen.
Der «Stream» scheint auch ohne Internetverbindung nicht zu stocken. Spass macht es obendrein auch noch.
Beat «Yeti» Hutmacher,
Leitmotiv für das Alphütten-Erlebnis
Einen WLAN-Router gibt es hier wohl nicht. Dafür aber eine richtige «Firewall».
Der perfekte Ort, um in den «Offline-Modus» zu wechseln. Oder zumindest auch tagsüber mal schnell in den «Standby» zu schalten. Und ja, die Schlitten müssen auch im Winter drinnen bleiben...
Die Aufhängung ist zwar älter als jedes Betriebssystem - doch «abstürzen» tut hier dennoch nichts.
Welcher «Bluescreen» ist wohl besser für uns? Vitamin D bekommen wir mit Sicherheit nur von einem...
Das Schreckhorn ist gerade mit der «Cloud» verbunden. Diesen intimen Austausch stören wir lieber nicht.
Einfach den Stecker ziehen. Schwarz. So haben wir uns am Anfang gefühlt. Leer. Doch das Herunterfahren tut gut. Garantiert werden wir dieses Erlebnis liken und Bilder von unserem Aufenthalt posten. Klar, werden wir dies daheim mit unserem Smartphone über die Social-Media-Kanäle erledigen. Aber das ist auch gut so.
Der Neustart ist geglückt. In unserem Rating wird diese Erfahrung ganz zuoberst erscheinen.
Fotos: Jungfrau Region, Beat Hutmacher
Story: André Wellig
Sommer 2017
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